Die Bezeichnung „Systemsprenger“ stammt aus der deutschen Jugendhilfelandschaft und wurde durch die Diskussion zur Unterbringung und Betreuung von Kindern und Jugendlichen geprägt deren Verhalten oft impulsiv, emotional instabil und aggressiv ist und die Schwierigkeiten haben, sich an die von der Gesellschaft aufgestellten Regeln und Grenzen zu halten. Den jungen Menschen fällt es zudem schwer, sich eine konstante Beziehung zu anderen zu bewahren. Die Bezeichnung „Systemsprenger“ soll ausdrücken, dass das Verhalten des Kindes oder Jugendlichen so extrem ist, dass es das Jugendhilfesystem „sprengt“ und es ihm oder ihr nicht gelingt, von den bestehenden Unterstützungsangeboten zu profitieren.

Das Jugendhilfesystem kommt aufgrund des Verhaltens der sogenannten „Systemsprenger“ an seine Grenzen oder wirkt mindestens stark gefordert. Wer sich nicht in „sein“ jeweiliges pädagogisches System einfügt und sich auch noch mit aller Kraft dagegen sperrt, ist ein Systemsprenger. Wir wollen daher das pädagogische System verändern und somit neue Möglichkeiten der Entwicklung schaffen.

Niemand wird als Systemsprenger geboren. Viel mehr werden wir in Systeme geboren, die vorgeben wie wir zu funktionieren haben. Ob das System passt, spielt keine Rolle. Wer sich dem nicht anpasst, bekommt den Stempel Systemsprenger!

Die Bezeichnung „Systemsprenger“ wirkt stigmatisierend und reduziert ein Kind oder einen Jugendlichen auf sein Verhalten. Wir möchten die Bedürfnisse und Ressourcen mehr mit in den Fokus nehmen, sehen das Kind/ den Jugendlichen in seiner besonderen Situation und sprechen demnach von SOALD-Kids.

Wir schauen primär auf Ressourcen der Kinder und Jugendlichen als auf Verhaltensdefizite. In unserer Arbeit geben den Kindern und Jugendlichen Raum sich selbst auszuprobieren, sich selbst zu entdecken, eigene Fähigkeiten zu erkennen und zu entwickeln. Wir setzen auf die Kraft der Individualität, knüpfen an die Ressourcen der SOALD-Kids an und arbeiten intensiv mit eigenen Konzepten.